Limerix-Kategorie

ernsthaft

Muss ein Limerick immer lustig sein? Ich finde: nein! In dieser Kategorie gibt es melancholische, traurige und auch mal todernste Limericks.

Frostwind

Eislandschaft im Sonnenaufgang, mittendrin wächst eine Sonnenblume

Wer die Welt gerade als ziemlich kalt und grau empfindet, für den hat Gastautor DerParsel ein paar wärmende Verse.

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Ein Frostwind, der pfiff durch die Nacht,
hat Herzen aus Eis mitgebracht.
Doch ein Lächeln, so warm,
nahm den Frost in den Arm
und die Kälte verlor ihre Macht.
DerParsel
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Limerix-Adventskalender – Türchen 21

Türchen 21

Während viele Menschen an Weihnachten kurz innehalten und die Welt dort draußen vor der Tür lassen, folgt die Welt dort draußen ihren eigenen Regeln.

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An Weihnachten gibt's für die Truppe
ein Festmahl mit Nachtisch und Suppe.
Der Teller ist leer;
man nimmt das Gewehr.
Dem Krieg ist so 'n Christkind halt schnuppe.

Limerix-Adventskalender – Türchen 18

Türchen 18

Wenn man an Weihnachten hinter die beleuchteten Fenster blickt, ist nicht immer „O du fröhliche“ angesagt. Ein nachdenklicher LImerick von Sandra Niggemann.

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An Weihnachten hofft sie, er käme –
und dass er sich Zeit für sie nähme.
Dann schafft er das schon!
Er ist doch ihr Sohn!
... Der Fernseher lacht voller Häme.

Limerix-Adventskalender – Türchen 16

Türchen 16

Nicht für alle ist Weihnachten ein Freudenfest, wenn die Umstände es nicht zulassen.

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Ich träum mich in leuchtende Zimmer,
an Weihnachten mach ich das immer,
ich fühl einen Schmerz,
er bohrt sich ins Herz,
zu sein ohne dich, macht es schlimmer.
Nicole Meyer

Limerix-Adventskalender – Türchen 7

Türchen 7

Nicht alle sitzen im Dezember in einer geheizten Wohnung.

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Er schläft hinterm Gleis in der Ecke
mit Schlafsack und Matte und Decke.
Das Jahr geht zu Ende;
man gibt ihm 'ne Spende.
Und lobt sich mal selbst zu dem Zwecke.

Loreley

Moderne Loreley sitzt barfuß auf einem Felsen am Fluss und spielt Gitarre

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
daß ich so traurig bin;
ein Märchen aus alten Zeiten,
das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Sechs solcher Strophen kritzelte einst Heinrich Heine mit dem Edding in sein Musenheft und widmete sie einem Felsen am Rhein. In unserer unruhigen Zeit zappen da viele spätestens in der zweiten Strophe weiter oder switchen um auf Netflix, um sich Staffel 13 einer Endlosserie reinzuziehen. Helmut Lindhorst reduziert das Loreley-Märchen auf das Wesentliche, nämlich Loreley (der ersoffene Schiffer hatte ja nicht mal einen Namen), und macht daraus einen traurigschönen Limerick. Da mir der jetzt wiederum ein wenig zu kurz erschien, habe ich zur Loreleier, Verzeihung, Ukulele gegriffen und dem Werk das passende musikalische Ambiente gegeben.

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Dort oben im Berge am Rheine
sitzt Lore, die blonde, alleine.
Sie schwingt ihren Kamm
und singt wundersam
ein trauriges Liedchen von Heine.
Helmut Lindhorst
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Problembärentrilogie -1- In Gedenken an Bruno

Problembär Bruno ausgestopft im Münchner Museum Mensch und Natur
JJ1 alias Bruno, ausgestopft im Münchner Museum Mensch und Natur
Foto: Hellerhoff (CC BY-SA 4.0)

Wer erinnert sich noch an Bruno, den Problembären? Bruno war ein Braunbär mit italienischem Migrationshintergrund, der 2006 im Auftrag des bayerischen Umweltministeriums erschossen wurde, nachdem er u.a. ein paar Schafe gerissen hatte und für die Menschen eine Bedrohung darstellte. Limerix erinnert an Bruno und sein tragisches Schicksal mit einem Fünfzeiler.

In Teil 2 und 3 der Problembärentrilogie gibt es weitere Bärenlimericks.

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Ach, Bruno, der alte Problembär,
sein Leben war wirklich extrem schwer.
Gejagt und gehetzt,
erschossen zuletzt.
Wie schön wär’s, wenn er noch am leb’n wär.
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Allein

Frau mit nackten Füßen sitzt zusammengekauert auf einem Sofa. Der Bildausschnitt beginnt unterhalb der Ellenbogen, das Gesicht ist nicht abgebildet.

Der bislang traurigste Limerick wurde eingereicht von Sandra Niggemann und bedarf keiner weiteren Worte.

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Ich sitz' auf dem Sofa. Alleine.
Schau' Fotos an, meine und deine.
Die Uhr schlägt grad zwei.
Doch zwei ist vorbei.
Wird Zeit, dass ich wieder mal weine. 
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