Limericks zum Thema:

Melancholie

Dass Limericks immer lustig sein müssen, ist ein Mythos, den ich mit den folgenden Gedichten widerlegen möchte: Hier ist Platz für traurige Gedanken, melancholische und sehnsuchtsvolle Limericks, die berühren oder zum Nachdenken anregen.

Allein

Frau mit nackten Füßen sitzt zusammengekauert auf einem Sofa. Der Bildausschnitt beginnt unterhalb der Ellenbogen, das Gesicht ist nicht abgebildet.

Der bislang traurigste Limerick wurde eingereicht von Sandra Niggemann und bedarf keiner weiteren Worte.

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Ich sitz' auf dem Sofa. Alleine.
Schau' Fotos an, meine und deine.
Die Uhr schlägt grad zwei.
Doch zwei ist vorbei.
Wird Zeit, dass ich wieder mal weine. 

Trauriger Limerick

Ein aus Filz gebastelter orangener Drache, der weint.
Auf dass du bald wieder lachen kannst. Wir vergessen dich nicht. S & J

Es gibt Zeiten, in denen einem die Leichtigkeit abhanden kommt. Warum soll es einem Limerick da anders ergehen?

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Es war mal ein kleines Gedicht,
das machte ein finstres Gesicht.
Die Welt wird nicht heilen
durch lustige Zeilen.
Pointe? Auch die gibt es nicht.
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Seltene Frucht

Einsame Landstraße, links ein Acker, rechts eine Wiese, ein einzelner Baum steht entfernt am linken Straßenrand.

In Krisenzeiten und erst recht an trüben Novembertagen scheint sie schon mal abhanden zu kommen: die Heiterkeit. Doch manchmal ist sie ganz in der Nähe, man muss nur genau hinschauen.

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Wo ist sie geblieben, die Heiterkeit
in unserer Krisen- und Scheiterzeit?
Sie sitzt dort im Baum,
man sieht sie ja kaum.
Wird Zeit, dass mir jemand ‘ne Leiter leiht!
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