Diese Limerix-Folge ist allen Frauen gewidmet und enthält Limericks, die ausschließlich von Frauen geschriebene wurden. Zu diesem Anlass habe ich meine geschätzte Kollegin, die Sprecherin Dagmar Bittner eingeladen. Sie hat die schönsten Einsendungen ausgewählt und unterstützt mich fleißig beim Vortrag der Limericks, die allesamt Themen behandeln, die Frauen bewegen.
Natürlich bieten uns diese Themen reichlich Gesprächsstoff: Wir reden über den Gender-Pay-Gap, Dagmar erklärt mir den Unterschied zwischen Mansplaining und berechtigter Klugscheißerei, wir reden über übergriffige Fragen, die Frauen zu hören bekommen, über Frauenrechte, sterbende Blumen, über Knüttel und über ein Thema, bei dem manche Männer sich schon mal gerne die Finger in die Ohren stecken und „La, la, la ♪♫“ singen, nämlich Menstruation.
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Ich danke allen Dichterinnen, die mir Limericks eingesandt haben! Wir konnten leider nicht alle vorlesen, daher gibt es jetzt hier die gesammelten Einsendungen zu lesen.
Ich stellte fest, Limerickkenner sind weiße und meist alte Männer. Die werden jetzt schau'n. Jetzt reimen die Frau'n. Der Limerick-Slam wird ein Renner!
Claudia Karner
Ich kenn einen Typen aus Posen, der will seine Liebste liebkosen. Er kauft ihr 'nen Strauß, doch sie wirft ihn raus: „Wir woll'n lieber Rechte als Rosen!“
Frau F., die verdient so im Mittel von Herrn M. ungefähr nur zwei Drittel. Im selben Beruf! Der Grund ist: Gott schuf sie ohne und ihn mit 'nem Knüttel.
Will man Frauen mit Männern vergleichen, ist die Gleichstellung nur zu erreichen, wenn die Frau sich erdreistet, ohne dass sie was leistet, sich den besseren Job zu erschleichen.
Ulla Beelte
Ich hab wieder mal meine Tage. Das zeigt sich auch auf der Waage. Gern wär ich ein Mann, weil ich dann fressen kann, was ich will und deshalb nicht verzage.
John Lennon singt wieder mal "Woman". Geschäfte mit Blumen, sie brummen. Die Zukunft bleibt vage. Am Ende vom Tage sind viele Frau'n trotzdem die Dummen.
Claudia Karner
Am Frauentag gilt's zu betonen: Der Mann gönnt der Frau Ambitionen. Da lässt er die Zoten und spricht über Quoten - und denkt sich: Sind eh nur Optionen.
Eine Frau unter 40 die fragt man: „Wann heiratest du? Kinder? Komm, sag, wann?“ Sind die 40 geknackt, hat es sich ausgefragt. Sie lebt endlich entspannt wie ein Mann dann.
Es sagten einmal zwei Emanzen: "Wir lassen uns nicht länger pflanzen!" *) Der Chef sprach: "Was soll das?" Da gaben sie Vollgas und sind nun im Vorstand des Ganzen. *) Österreichisch für veräppeln.
Claudia Karner
Am Frauentag nennt er mich "Mäuschen". Da schenkt er mir Blümchen, ein Sträußchen. Er weiß halt genau: Was will ich als Frau?! Mein Chef bringt mich soo aus dem Häuschen ...
Es zeigte 'ne Frau aus St. Gallen bei Bedarf allen Männern die Krallen. Hat malocht und geschwitzt, doch es hat nichts genützt. Sie ist auch in den Paygap gefallen.
Claudia Karner
Den Frauentag gibt es auch freilich als Feiertag - frei, hoch und heilig. In China zwar eher sowie Nordkorea, ...doch die ham's mit Fairness ja eilig!
Eine Hardcore-Emanze befand: „Manchmal sind Männer schon int'ressant. Doch ich nehm' - Bitte sehr! - keinen mehr stationär bei mir auf, sondern nur ambulant.“
Claudia Karner
Der Chef kann echt gar nichts so richtig. Kritik ist für ihn null und nichtig. Doch geht's ihn nichts an, er ist ja ein Mann. Der Rest ist da häufig nicht wichtig.
Herr M. wird schon ziemlich bald Boss, denn es soll ja ein Mann auf den Posten. „Weil's immer so war.“ – Und am Frauentag, klar, da soll's ihn manch' Blumenstrauß kosten.
Lieber Jens,
eine sehr amüsante Plauderei! Wie schön, dass alle meine Limericks auf deinem Podcast Platz gefunden haben. Aber du irrst dich. In dem ersten Limerick habe ich keinen Seitenhieb auf dich versteckt. Alter weißer Mann? Du doch nicht!
Allerdings ist es tatsächlich so, dass viele ausgezeichnete Limerickdichter Herren im fortgeschrittenen Alter (man denke nur an Friedhelm Götz, Hans Hermann Michels, Jürgen Rehm, Wilhelm Hasse…) sind.
Außerdem habe ich den Eindruck, dass Limerickschreiben nach wie vor eine Männerdomäne ist. Aber vielleicht wird sich das ja jetzt ändern.
Liebe Grüße
Claudia
Naja, rein technisch gesehen bin ich das wohl schon. 😉
Also, bei den Einsendungen zum Limerix-Podcast habe ich nicht den Eindruck, dass da die Männer überwiegen. Es ist halt nur so, dass H. H. Michels mir eine große Auswahl aus seinem Repertoire an sehr guten Limericks geschickt hat und der liebe Willi Giere wahrscheinlich der aktivste Limerickschreiber auf diesem Planeten ist, weshalb ich von ihnen schon überdurchschnittlich viel veröffentlicht habe. Aber hier gab’s auch schon vor dieser Sonderfolge viele weibliche Gastbeiträge, z.B. von dir, Sandra Niggemann, Elisabeth Arztmann, Dagmar Bittner, Josefa Nicklaus (wobei ich erst nachher erfahren hatte, dass Jo Nicklaus weiblich ist :D), Sabine Grünewald-Litwiakow und Christine Hartlieb.
Ich finde das schon ziemlich ausgewogen. Was mir fehlt, ist die jüngere Generation. Aber da ist für die Zukunft schon einiges in Planung. 🙂
Hi Ihr 2,
ich fand’s lustig und lehrreich – ein sympathisches Gespräch – und freue mich, dass Ihr einige meiner Limericks vorgelesen habt, wie schön!
Der „Knüttel“, tja, der ist tatsächlich ein Kind des Reims (den ich sogar im Duden nachgesehen habe), der jedoch im Kölschen tatsächlich ein bisschen geläufiger sein könnte – äwwer datt weiß isch nit, dazo bin isch nit kölsch jenoch… 😉
(Ist doch toll, wir lernen neue Wörter im Austausch: „Knüttel“ gegen „Mansplaining“. 😉 )
Und obwohl ich Podcasts sonst selten länger als ein paar Minuten durchhalte, bin ich schon gespannt auf Eure weitere(n) gemeinsame(n) Folge(n).
Lieber Jens,
ich habe hier nur Limerickschreiber erwähnt, die über ein umfangreiches Werk verfügen, das man in Büchern oder auf Homepages nachlesen kann.
Es kommt auch auf die Ausdauer an. 😉
Davon sollte man sich nicht blenden lassen und sich auch nicht daran messen. Es ist auch eine sehr kapitalistische Sichtweise. Dieter Bohlen hält sich auch für den größten Komponisten, weil er mehr Platten verkauft hat als Bach und Beethoven zusammen. Josefa Nicklaus hat bislang nur einen einzigen Limerick geschrieben, aber der äußerst kritische Heinz Hermann Michels hat ihn zum Limerick des Jahres 2022 gekürt. Der erste Schuss ein Treffer. Sie braucht keinen weiteren mehr zu schreiben, um eine tolle Limerickdichterin zu sein.
Wie sang schon Katja Ebstein?
„One-Hit-Wonder gibt es immer wieder….“