Limerix-Kategorie
ernsthaft
Muss ein Limerick immer lustig sein? Ich finde: nein! In dieser Kategorie gibt es melancholische, traurige und auch mal todernste Limericks.
An Weihnachten gibt's für die Truppe ein Festmahl mit Nachtisch und Suppe. Der Teller ist leer; man nimmt das Gewehr. Dem Krieg ist so 'n Christkind halt schnuppe.
An Weihnachten hofft sie, er käme – und dass er sich Zeit für sie nähme. Dann schafft er das schon! Er ist doch ihr Sohn! ... Der Fernseher lacht voller Häme.
Ich träum mich in leuchtende Zimmer, an Weihnachten mach ich das immer, ich fühl einen Schmerz, er bohrt sich ins Herz, zu sein ohne dich, macht es schlimmer.
Nicole Meyer
Er schläft hinterm Gleis in der Ecke mit Schlafsack und Matte und Decke. Das Jahr geht zu Ende; man gibt ihm 'ne Spende. Und lobt sich mal selbst zu dem Zwecke.
Dort oben im Berge am Rheine sitzt Lore, die blonde, alleine. Sie schwingt ihren Kamm und singt wundersam ein trauriges Liedchen von Heine.
Helmut Lindhorst
Ach, Bruno, der alte Problembär, sein Leben war wirklich extrem schwer. Gejagt und gehetzt, erschossen zuletzt. Wie schön wär’s, wenn er noch am leb’n wär.
Ich sitz' auf dem Sofa. Alleine. Schau' Fotos an, meine und deine. Die Uhr schlägt grad zwei. Doch zwei ist vorbei. Wird Zeit, dass ich wieder mal weine.
Es war mal ein kleines Gedicht, das machte ein finstres Gesicht. Die Welt wird nicht heilen durch lustige Zeilen. Pointe? Auch die gibt es nicht.