Limericks zum Thema:
Reise
„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“, heißt es in einem Sprichwort ohne Rücksicht auf Grammatik und gendergerechte Sprache. Ich würde zumindest das „erzählen“ durch „dichten“ ersetzen, bietet sich doch gerade der klassische Limerick an, über Orte zu dichten, deren Hauptattraktion die darauf passenden Reime sind und die in Reiseführen oftmals zu kurz kommen. Die folgenden Limericks haben das Reisen zum Thema: Ob Weltreise oder Kurztrip, alles passt in 5 Zeilen!
Auf einem fernöstlichen Eiland verirrte sich weiland der Heiland. Er schrie: „So ein Chaos! - Bin ich nun in Laos, Kambodscha, Vietnam oder Thailand?“
Klaus Schedlberger
Ich machte mal Urlaub in Ahlbeck. Der Strand war gesprenkelt mit Wal-Dreck. Dann haben zwei Polen mein Auto gestohlen. Zum Schluss flog mir auch noch mein Schal weg.
In Nämberch do worn zwa Dourisdn, dei worn mirätanand in der Kisdn. Dem anner sei Fra, der wor des ned klar, drum fragd’s : Samma Horst, Mensch, wo bist denn?
Man sagt, mit dem Vorderen Westen, da steht es weiß Gott nicht zum Besten. Der Stadtteil in Kassel birgt Pech und Schlamassel. Ich sag dir, am besten verlässt’n!
Ich war mal im Winter im Spreewald. Da war mir vom Schnee bald der Zeh kalt. Dann stahl mir ein Schurke auch noch eine Gurke. Da wusste ich: „Spreewald, ich geh bald!“
Willi Giere
Ick wollt’ so jern in de Karibik mit Palmen und Strand, ja, dit lieb ick! Hab ‘n Flieja jebucht und denn lauthals jeflucht. Den hamse jestrichen, drum blieb ick.
Ich wanderte nackt durch mein Vaterland, vom Bodensee bis an die Waterkant. Doch als ich durch Ulm schlich, da wurd’ mir ganz mulmig, weil plötzlich vor mir mein Psychiater stand.